New York City – Frühzeitig mit regelmäßigen Tests des prostataspezifischen Antigens (PSA) zu beginnen, senkt das Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, stärker als ein späterer Start mit dem Screening. Die Autoren einer in European Urology veröffentlichten Studie empfehlen, mit 55 Jahren den ersten PSA-Test machen zu lassen.
„Das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu sterben, hängt vom Alter ab, aber das Alter, in dem mit dem PSA-Screening begonnen werden sollte, war nicht eindeutig geklärt“, schreiben Sigrid V. Carlsson vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York City, USA.
Im Rahmen der randomisierten Göteborg-1-Studie wurden Männer im Alter von 50-70 Jahren entweder alle 2 Jahre zu einem PSA-Test eingeladen oder sie erhielten keine Einladung. Die Männer in der Kontrollgruppe konnten aber nach eigenem Gutdünken ebenfalls PSA-Tests durchführen lassen. Beide Gruppen umfassten jeweils 10.000 Teilnehmer.
Frühzeitige PSA-Testung kann Risiko fast halbieren
Die Nachbeobachtung über 24 Jahre zeigte mit statistischer Signifikanz (p=0,002), dass das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu sterben, bei Männern, die in einem jüngeren Alter mit der PSA-Testung angefangen hatten, stärker reduziert war. Mit regelmäßigen PSA-Tests im Alter von 55 Jahren anzufangen, führte nahezu zu einer Halbierung des Risikos, an einem Prostatakarzinom zu sterben, – im Vergleich zu einem ersten PSA-Test im Alter von 60 Jahren.
Effektgröße von Screeningprogrammen könnte unterschätzt worden sein
Die Autoren der Studie schlussfolgern zudem: „Frühere Studien zum PSA-Screening haben Männer eingeschlossen, die teils erst mit 70 Jahren mit der PSA-Testung begonnen haben. Diese Studien könnten die in den derzeitigen Programmen mit einem Startalter von 50-55 Jahren erreichbare Effektgrößte demzufolge deutlich unterschätzt haben.“
Quelle
2023; DOI: 10.1016/j.eururo.2022.10.006); unter
https://www.europeanurology.com/article/S0302-2838(22)02715-4/fulltext
(zuletzt aufgerufen 07/2023)