Prostata - Vorsorge
Veränderungen an der Prostata früh erkennen
Die Prostata ist ein Organ, das sich auch bei Veränderungen nicht sofort bemerkbar macht. Deshalb sind Früherkennungsuntersuchungen in der urologischen Praxis für Männer so wichtig.
Dabei können Beschwerden durch eine gutartige Vergrößerung oder eine Krebserkrankung im frühen Stadium diagnostiziert und rechtzeitig behandelt werden.
Prostatakrebs ist nach wie vor die häufigste Krebserkrankung und die dritthäufigste Krebstodesursache bei Männern in Deutschland.
Die Prostata verändert sich im Alter
Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist ein etwa kastaniengroßes Organ zwischen Blase und Beckenboden des Mannes. Sie besteht aus Drüsen, Bindegewebe und glatter Muskulatur und dient der Sekretbildung als Transportmittel für die Spermien. Durch die Prostata verläuft der obere Teil der Harnröhre, in den die vom Hoden kommenden Samenleiter einmünden. Im Laufe der Jahre wächst die Prostata bei den meisten Männern. Bei den über 50-Jährigen betrifft das bereits jeden Zweiten. Die meistens gutartige Vergrößerung muss nicht unbedingt Beschwerden verursachen.
Mögliche Probleme durch Veränderung der Prostata
Wenn sich bei der Prostata genau die Drüsenanteile um die Harnröhre herum vergrößern, kommt es zu einer Einengung. Das Wachstum führt dazu, dass Betroffene irgendwann kaum noch Wasser lassen können. Die vergrößerte Prostata drückt die Harnröhre immer stärker zusammen. Beschwerden wie eine Abschwächung des Harnstrahls, häufiges Wasserlassen und nächtliches Wasserlassen können die Folge dieses Benignen Prostatasyndroms (BPS) sein.
Die gutartige Vergrößerung der Prostata hat nichts mit Prostatakrebs zu tun und muss von dieser Erkrankung klar unterschieden werden.
Das Prostatakarzinom ist ein bösartiger Tumor der Vorsteherdrüse. Typische Symptome, die frühzeitig und eindeutig darauf hinweisen, gibt es nicht. Das Prostatakarzinom entsteht in den meisten Fällen in der äußeren Drüsenzone. Deshalb kommt es erst dann zur Einengung der Harnröhre und Störungen beim Wasserlassen, wenn der Tumor bereits weit fortgeschritten ist.
Früherkennung von Prostatakrebs
Prostatakrebs kann sehr unterschiedlich verlaufen: Er kann so langsam wachsen, dass er gar nicht behandelt werden muss. Er kann aber auch einen aggressiven Verlauf haben, zu Beschwerden führen oder gar lebensbedrohlich werden. Fast alle Männer überleben den Krebs, wenn er so frühzeitig erkannt wird, dass er noch auf die Vorsteherdrüse beschränkt ist.
Besonders wichtig ist eine frühzeitige Vorsorge mit Bestimmung des sogenannten "Baseline"-PSA ab 40, wenn Prostatakrebs bei Verwandten ersten Grades (Vater, Bruder) und zweiten Grades (Großvater, Onkel) in frühen Lebensjahren aufgetreten ist.
Das gesetzliche Früherkennungsprogramm in Deutschland beinhaltet derzeit für Männer ab dem Alter von 45 Jahren einmal jährlich die Frage nach Beschwerden oder anderen gesundheitlichen Veränderungen, die Tastuntersuchung der äußeren Geschlechtsorgane, des Enddarms und der Prostata sowie der Leistenlymphknoten.
In unserer urologischen Praxis bieten wir Ihnen zusätzlich den Test auf PSA im Blut sowie eine gezielte Ultraschalluntersuchung der Prostata durch den Enddarm zur Früherkennung von Prostatakrebs bereits ab einem Alter von 40 Jahren an.
Nutzen Sie das Angebot der regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen. Wir empfehlen eine Erstuntersuchung im Alter von 40 Jahren. Ab 45 Jahren haben Sie gesetzlich das Recht auf eine jährliche Untersuchung.
PSA - das prostataspezifische Antigen
PSA ist die Abkürzung für das prostataspezifische Antigen. PSA ist einer der besten, möglicherweise der beste Tumormarker in der Humanmedizin, da er Veränderungen im Bereich der Prostata besonders spezifisch anzeigt.
Wie kein anderer Marker hat das PSA die Früherkennung, die Diagnostik und die Therapie des Prostatakarzinoms grundlegend verändert. Nahezu ausnahmslos werden nachhaltige klinische Entscheidungen in der Diagnose und Therapie des Prostatakarzinoms u.a. von seinem Wert abhängig gemacht.
Zuverlässige PSA-Bestimmung im eigenen Labor
In unserem praxiseigenen Labor führen wir täglich PSA-Bestimmungen durch und beraten Sie individuell über die Ergebnisse.
Interne und externe Qualitätskontrollen gewährleisten dabei eine zuverlässige und korrekte Befunderhebung.
Durch die fortlaufende Teilnahme an Ringversuchen sichern wir die Aufrechterhaltung eines hohen Qualitätsstandards kontinuierlich ab.
Die Bewertung der Ergebnisse erfordert Erfahrung und Sachverstand. Ein erhöhter PSA-Wert bedeutet nicht in jedem Fall Krebs.
Bei unklaren Befunden können je nach individuellem Einzelfall zunächst engmaschigere Kontrollbestimmungen empfohlen oder direkt weitere Untersuchungen zur Abklärung geplant werden.
Verlaufskontrolle und Nachsorge bei Prostatakrebs
Sie haben Prostatakrebs? Wir lassen Sie nicht allein.